Einladung zum Ball
Derweil, auf dem Gut, war der Besuch des Königs schon fast wieder vorbei. Gutherrin mit Tochter Dora führten König und Königin zu deren Schlitten im Hof. Die Herrin überschlug sich fast mit ihren Komplimenten für den König und seinem Gefolge, wunderte sich jedoch das der Prinz sie diesmal nicht begleitet hat, schließlich konnte ihre Tochter in Erwartung des Prinzen die ganze Nacht kein Auge schließen, der König erwiderte, das der Prinz vorhatte sie zu begleiten, sich aber bei dem Studium der Schönheiten der Natur aufgehalten hatte.
Dann erzählte die Gutsherrin noch von ihrem Traum, in dem der König sie und ihre Tochter zu einem Ball ins Schloss geladen hatte, da der König vorhatte zur Brautschau seines Sohnes einen Ball zu geben, nutzten er und die Königin die Gelegenheit und versprachen den beiden, sie sehr gerne auf dem Schloss zu sehen, dann bestiegen sie ihre Schlitten und machten sich von dannen. Nachdem der König und sein Gefolge außer Sichtweite waren frohlockte die Herrin, schließlich könnte man ja nicht wissen ob Dora nicht Jemanden unter so vielen
Herrschaften ins Auge fallen würde, vielleicht sogar dem Prinzen. Das Gefolge des Königs zog sich imposant den Weg entlang, vor seinem Schlitten ritt ein Pulk von Fahnenträgern, hinter ihnen befand sich noch ein Schlitten mit Schlossdienern und dahinter noch mal ein Pulk berittener. Aus dem Wald näherten sich der Prinz und seine Begleiter dem Zug, während der Präzeptor noch irgendwo umherirrte und einige Mühe mit seinem Pony hatte.
Der König winkte den Prinzen zu sich, ihm gefiel nicht das der junge Herr sich
wie ein kleiner Junge benahm, schließlich lastete in seinem Alter schon längst die Bürde der gesamten Regierung auf seinen Schultern. Der Prinz trotzte erst, aber nachdem der König ihm erklärte, das sein Kamm schon runterfalle und er zahmer werde, wenn er ihn erst verheiratet hatte, lenkte der Prinz ein, das er die Erfahrung seines Vaters sehr schätzte. Die Königin forderte diese Auseinandersetzung zuhause weiterzuführen, ohne Zorn. Etwas verschmitzter wandte sich der König
an die beiden Begleiter des Prinzen, er hatte gehofft, das die jungen Herren ihre Aufmerksamkeit eher der Diplomatie, dem vornehmen Benehmen und der Hofetikette widmen würden, worauf die beiden sich damit entschuldigten, das sie sich sehr bemühten aber dieses Studium gewiss eines der Schwierigsten sei, und sehr mühselig. Der König fragte noch nach dem Präzeptor, aber keiner der jungen Herren wusste, wo dieser abgeblieben war. Das Schloss war schon in Sichtweite des Zuges da erkundigte sich der Prinz, etwas verdutzt, bei der Königin, ob der König wirklich vorhabe ihn zu verheiraten, doch diesmal war es wirklich Ernst.

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